Glaube und Kirche
Wer war Judas Iskarioth?
Historische Rückfrage und Wirkungsgeschichte
Judas Iskarioth gilt schlechthin als der Verräter, Denunziant und Sünder. Doch wer war dieser Mensch wirklich?
Im Zusammenhang der Passionsüberlieferungen der Evangelien wird sich der Vortrag der historischen Rückfrage stellen.
Darüber hinaus wird die Wirkungsgeschichte behandelt, die insbesondere in der Zeit vor der Aufklärung problematische Züge aufweist. Verhängnisvoll wirkte es sich nämlich aus, dass bereits die Kirchenväter die Judasgestalt als Prototypen des verstockten Juden gedeutet haben.
Während Judas zum Adressaten des symbolischen Hasses wurde, wurden die Juden zu Adressaten des realen Hasses. Seit der Aufklärung entstanden dann ganz neue Judasbilder, die mit gesellschafts- und kirchenkritischen Motiven verknüpft waren.
Dieser Vortrag wird in folgenden Kirchengemeinden gehalten:
1) Leiselheim: Montag, 26. Februar 2024, 18.00 Uhr, Evang. Gemeindehaus, Bertha-von-Suttner-Straße 5
2) Monsheim: Montag, 4. März 2024, 19.00 Uhr, Mehrgenerationenhaus, Hauptstraße 111, Ortsteil Kriegsheim
3) Westhofen: Mittwoch, 6. März 2024, 19.00 Uhr, Evang. Gemeindehaus,
Am Markt
4) Hochheim: Dienstag, 12. März 2024, 19.00 Uhr, Evang. Gemeindehaus, Pfarrer-Jobst-Bodensohn-Straße 7
5) Horchheim: Mittwoch, 13. März 2024, 19.00 Uhr, Gustav-Adolf-Saal, Obere Hauptstraße 23
Referent: Prof. Dr. Werner Zager
Gebühren: keine, Spenden erbeten
Veranstalter: Evang. Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau,
Römerstraße 76, 67547 Worms, Tel. 06241-87970
Das Geheimnis der Passionsspiele
Entstehung, Geschichte und kulturelle Bedeutung
Passionsspiele?
Klar, da denkt jede/r sofort an Oberammergau.
Weltberühmt sind diese Dramen, und sie locken alle zehn Jahre über eine halbe Million Menschen in das kleine Städtchen am Fuße der Ammergauer Alpen. Seit 1634 werden die Oberammergauer Passionsspiele fast ausschließlich von Laien aus Oberammergau aufgeführt.
Aber wussten Sie, dass Oberammergau nicht der einzige Ort ist, an dem Passionsspiele aufgeführt werden?
Nicht nur in Bad Soden-Salmünster im osthessischen Main-Kinzig-Kreis (siehe Exkursion zu den Passionsspielen in Bad Soden-Salmünster) wird im Vierjahres-Rhythmus ein Passionsspiel aufgeführt: Deutschlandweit gibt es 34 Festspielorte, in Österreich 17 und in anderen Ländern Europas und der Welt 14 Orte mit Passionsspieltradition. Ja, selbst in den USA werden regelmäßig Passionsspiele aufgeführt.
Wo kommt diese Tradition her? Was veranlasst Menschen dazu, sich mit viel Liebe, Mühe und Probenarbeit auf solch ein Theaterstück vorzubereiten und es dann tagelang Abend für Abend aufzuführen?
Und was bringt Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit und verschiedener Kulturen dazu, sich diese oft Stunden dauernden Spiele anzusehen?
Die Fahrt der Evangelischen Erwachsenenbildung am 15./16. März 2024 zu den Passionsspielen in Bad Soden-Salmünster soll Anlass sein, dieser christlichen Tradition und kulturellen Besonderheit auf den Grund zu gehen.
Referentin: Pfarrerin i.R. Dorothea Zager
Termin: Freitag, 23. Februar 2024, 19.00 Uhr
Ort: Luthersaal der Evang. Luthergemeinde, Friedrich-Ebert-Straße 45, Worms
Gebühren: keine
Veranstalter: Evang. Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau, Römerstraße 76, 67547 Worms, Tel. 06241-87970
150 Jahre Alt-Katholisch in Heßloch und Rheinhessen
Protest gegen die Unfehlbarkeit des Papstes
Im Herbst 1874 wurde der kleine Karl Wilhelm Heinrichs in Heßloch alt-katholisch getauft. Sein Vater wollte den „gefährlichen Irrlehren der neuen katholischen Kirche“ nicht länger folgen.
Schon lange, bevor sich in Rom 1870 der Papst als unfehlbar erklären ließ, gab es in Heßloch Konflikte zwischen reichen, liberal gesinnten Weinbauern und der römisch-katholischen Geistlichkeit. Nun gründeten diese katholischen Bürger ab 1875 eine alt-katholische Gemeinde in Heßloch, organisierten regelmäßige monatliche Gottesdienste und Religionsunterricht für die Kinder.
Dies führte zu starken Konflikten mit der römisch-katholischen Bevölkerungsmehrheit, insbesondere über das Glockengeläut in Heßloch. 1890 konnte die Gemeinde schließlich ihre eigene kleine alt-katholische Kirche in Heßloch eröffnen. Alt-katholische Menschen lebten auch an weiteren Orten in Rheinhessen; ebenso entstand in Mainz eine Gemeinde.
Referentin: Dr. des. Theresa Hüther, M.A., Alt-Katholisches Seminar der Universität Bonn
Zeit: Freitag, 24. Mai 2024, 19.30 Uhr
Ort: Alt-Katholische Christuskirche Dittelsheim-Heßloch,
Ecke Raiffeisenstraße / Westhofener Straße
Gebühren: keine
Veranstalter: Evang. Erwachsenenbildung Worms-Wonnegau, Römerstraße 76, 67547 Worms, Tel. 06241-87970 in Kooperation mit den Alt-Katholischen Gemeinden Mannheim – Ludwigshafen – Heßloch